Frits Bernard ist tot. Er starb am Dienstag, 23. Mai 2006, kurz vor Vollendung seines 86. Lebensjahres in einem Rotterdamer Krankenhaus an den Folgen einer Lungenentzündung.
Der in den Niederlanden sehr bekannte Psychologe und Sexualforscher hat internationales Renommee. Jahrzehnte lang befasste er sich mit den Fragen der Kindersexualität und Pädophilie. Er gehörte vielen sexualwissenschaftlichen Gesellschaften an und unterstützte die emanzipatorischen Ansätze zahlreicher Selbsthilfegruppen.
Von der wachsenden, ja erstickenden Welle der Desinformation über Kindersexualität und Pädophilie ließ er sich nicht erschrecken. In seinen umfangreichen Veröffentlichungen findet sich immer wieder der Hinweis darauf, dass das Gebiet der Kindersexualität wenig erforscht ist, ebenso wie seine Mahnung, stets zwischen Sexualität und Gewalt zu unterscheiden.
In dieser Hinsicht empfand er sich zu Recht als „der letzte Mohikaner“, während die übrige Fachwelt sich größtenteils duckte und aus Angst vor befürchtetem oder erlebtem Rufmord schon lange verstummt ist.
Seine umfangreiche Materialsammlung hat er in die nach ihm benannte Stiftung eingebracht. Interessierte und Mutige finden hier jenen Teil der Wirklichkeit und Wahrheit, der seit den achtziger Jahren bis heute immer weiter aus dem öffentlichen Bewusstsein gedrängt und durch ideologisch verfestigte Falschinformation und durch Denunzierung all jener, die Differenzierung verlangen, ersetzt worden ist.
Wir trauern um das Mitglied unseres Kuratoriums
Dr. Frits Bernard.